In Deutschland wird jedes fünfte Produkt des täglichen Gebrauchs mit einem Rabatt gekauft. Der Gesamtanteil der Produkte, die bei den Deutschen mit einem reduzierten Preis im Einkaufswagen landet, beträgt aktuell 22,7 % (Mitte September bis Anfang Oktober 2020). Damit ist dieser Wert seit Beginn der Corona-Krise aktuell wieder auf einem Hochpunkt. Zum Vergleich: Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 ist der Wert auf unter 20 % gefallen. In den vergangenen 12 Monaten belief sich der Wert der im Rahmen von Rabattaktionen verkauften Konsumgüter hierzulande auf rund 15,3 Milliarden Euro – das sind 500 Millionen Euro mehr als vor einem Jahr. Im europäischen Schnitt waren es in den vergangenen 12 Monaten sogar 90 Milliarden Euro (+1,5 Milliarden Euro zum Vorjahr). Das zeigen aktuelle Nielsen Daten des Geschäftsbereichs Intelligent Analytics.
Nur von Mitte Juni bis Mitte Juli 2020 (23 Prozent) sowie in der Vorweihnachtszeit (Dezember 2019) kauften die Deutschen in den vergangenen 12 Monaten mehr Produkte innerhalb von Rabattaktionen als heute. Im europäischen Schnitt kauften die Verbraucher von Mitte September bis Anfang Oktober 2020 sogar die meisten Konsumgüter in Rabattaktionen seit Beginn des Jahres 2020 (18,2 Prozent).
Gute Aussichten für Black Friday und Cyber Monday
„Damit stehen die Chancen gut, dass die bevorstehenden Shopping-Events am Black Friday und am Cyber Monday von den Verbrauchern positiv angenommen werden“, sagt Anne Haine, Leiterin des Nielsen Geschäftsbereiches Intelligent Analytics in Europa. „Besonders angesichts des neuen Lockdowns und der Corona-Situation insgesamt werden die Verbraucher diese Shopping-Gelegenheiten nutzen. So achten einige Konsumenten in der aktuellen Zeit besonders darauf, beim Einkaufen Geld zu sparen. Andere möchten die niedrigeren Preise für den Kauf der Weihnachtsgeschenke nutzen und auch der Ersatz für fehlende Freizeitaktivitäten spielt hier eine Rolle.“
Aufschwung nach dem Beginn der Corona-Pandemie
Auch wenn es seit April deutlich weniger Rabattaktionen gab, kehrte sich der Trend zuletzt um und erreicht langsam wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie. Deutschland gehörte jedoch auch während der letzten Monate in der Pandemie zu den Ländern, in denen die Rabattaktionen insgesamt am wenigsten zurückgingen. Die Nielsen Zahlen zeigen: Während in den meisten europäischen Märkten Schwankungen von 5-10 Prozentpunkten zu beobachten waren, überschritten die Veränderungen in Deutschland nie die Spanne von 2-5 Prozentpunkten. „Im zweiten Quartal 2020 konnten wir beobachten, dass es deutlich weniger Rabattaktionen für Waren des täglichen Gebrauchs gab. Viele Produkte landeten zu dieser Zeit aber auch ohne Preisnachlass in den Einkaufswägen der Verbraucher. Nach nun gut acht Monaten seit Beginn der Pandemie hat sich das Niveau der Rabattaktionen wieder auf den Zustand vor Corona eingependelt“, sagt Anne Haine.
Aktuell sieht es gut aus, dass der positive Trend weiter an Fahrt aufnimmt. Ein Grund dafür ist auch die steigende Preissensibilität der Verbraucher. Ein Beispiel: Laut Nielsen-Daten kann ein Rabatt von 10 % auf Whiskey den deutschen Einzelhändlern bis zu 50 % mehr Verkaufsvolumen bringen – ein absoluter Rekord in ganz Westeuropa. Und Whiskey ist nicht das einzige Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten des deutschen Einzelhandels, Waren des täglichen Gebrauchs mit Rabatt anzubieten, die zu Beginn des Jahres unter der mangelnden Verkaufsförderung litten.
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(Autor/Quelle: www.nielsen.de)