Die im Schutzschirmverfahren bei Galeria Karstadt Kaufhof gerichtlich bestellten Frank Kebekus als Sachverwalter und der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz wollen am 25. Mai die ver.di-Tarifkommission Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) über ihre Pläne informieren. Dazu gehört auch die Zukunft von Karstadt-Sports, Karstadt-Feinkost, der Restaurants Le Buffet und Dinea, der Logistik und Reisebüros. Am Folgetag hat die Gewerkschaft ihre Bundestarifkommission (GKK) zu internen Beratungen eingeladen.
„Wir erwarten von den Bevollmächtigten einen Zukunftsplan für die Warenhäuser statt Berechnungen, wie vielen Beschäftigten die Existenz geraubt werden soll“, erklärte Orhan Akman, ver.di-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel. „Die Karten müssen offen auf den Tisch. Dazu gehört auch eine klare Positionierung des Eigentümers René Benko. Die Beschäftigten erwarten von ihm Zukunft
statt Kahlschlag.“ Zuvor war bekannt geworden, dass tausende Stellen gestrichen werden sollen und beinahe jede zweite Filiale bundesweit von der Schließung bedroht ist.
Die mit ver.di noch vor einem halben Jahr getroffenen tariflichen Vereinbarungen zum Gesundheitsschutz sowie zu Investitionen des Eigentümers müssten weiter zwingend und umgehend umgesetzt werden,
„statt sich verantwortungslos vom Acker zu machen“, so die Gewerkschaft. „Die Schieflage der Warenhäuser haben nicht die Beschäftigten verursacht, sondern vorrangig das Management mit Dr.
Fanderl als CEO an der Spitze. Wenn Entlassungen anstehen, muss Dr. Fanderl als erster gehen“, forderte Akman. Warenhäuser hätten nach wie vor eine Zukunft. Jetzt komme es darauf an, die Tradition der
Warenhäuser modern zu denken. Der Schlüssel dazu sei ein Beteiligungsprozess unter Mitwirkung der Beschäftigten.
Man habe den Eindruck, „dass Manager und Berater sich seit Jahren in den Chefetagen die Klinke in die Hand geben und Millionen kassieren, ohne wirklich für eine Zukunft des Geschäfts und mehr Umsatz zu
sorgen. Gleichzeitig rackern sich die Beschäftigten ab und wurden immer wieder zur Kasse gebeten“. Shutdown und Corona vorzuschieben, um sich durch massenhafte Schließungen und Entlassungen
gesundzustoßen, sei durchsichtig und weit weg von einem Zukunftskonzept für die Warenhäuser. Politiker in Bund, Land und Kommunen müssten jetzt ihren Einfluss geltend machen, um ein Sterben vieler Innenstädte zu verhindern und die Arbeitsplätze zu erhalten, forderte die Gewerkschaft.
(Autor/Quelle: www.verdi.de)