Kurzarbeitsgeld in der Corona-Krise: Statement von Frank Werneke, ver.di-Vorsitzender

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Zur aktuellen Diskussion über eine Aufstockung des Kurzarbeitsgelds  erklärt Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di):

„Nachdem am Wochenende bereits Bundesarbeitsminister Hubertus Heil  eine Erhöhung des Kurzarbeitsgeldes in die Diskussion gebracht hat,  legt nun die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen konkrete  Vorstellungen vor. Ich begrüße das ausdrücklich. Angesichts der  Dimension von Kurzarbeit in vielen Dienstleistungsbranchen, mit einer hohen Anzahl von Teilzeitbeschäftigten – darunter vielen Frauen – ist eine Verbesserung der Regelungen zur Kurzarbeit dringend geboten. Zu viele Arbeitgeber in den Dienstleistungsbranchen entziehen sich  ihrer Verantwortung und nehmen keine Aufstockung des durch die  Bundesagentur für Arbeit gezahlten Kurzarbeitsgeldes vor.  Insbesondere in Niedriglohnsektoren werden tarifvertraglich geregelte Aufstockungen verweigert.

Die derzeitigen 60 Prozent vom Netto sind jedoch für viele  Beschäftigte deutlich zu gering, um die laufenden Kosten bewältigen  zu können. Angemessen ist daher aus meiner Sicht die Erhöhung des  gesetzlichen Kurzarbeitsgeldes auf 80 Prozent vom Netto, für Beschäftige mit Nettoeinkommen unter 2.500 Euro im Monat auf 90  Prozent vom Netto.

Im europäischen Vergleich bildet Deutschland derzeit das Schlusslicht bezogen auf die Höhe des Kurzarbeitsgeldes. Mit einer Anhebung des  gesetzlichen Kurzarbeitsgelds sollte es den Arbeitgebern auch  leichtfallen, die dann noch bestehende Lücke zum Regelgehalt aufzustocken. Das muss man von ihnen erwarten können.“

(Autor/Quelle: www.verdi.de)

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