Erfolgreiche Diebstahlvorbeugung im Fachhandel (Teil 2)
Die meisten Ladendiebstähle passieren vor allem in der Vorweihnachtszeit. Besonders betroffen sind auch immer wieder die Drogerie- und Parfümerieartikel.
Hier gilt es die Verkaufs- und Kassenmitarbeiter rechtzeitig auf die Tricks der Diebe hinzuweisen, damit es bei dem Inventurergebnis im neuen Jahr keine „böse“ Überraschung gibt. Denn: Wenn die häufigsten Tricks allen Mitarbeitern bekannt sind, ist die Chance sehr groß, dass Ladendiebe um ein aufmerksames Geschäft einen „großen Bogen“ machen.
Die einfache und gebräuchlichste Methode „nicht nur in der „kälteren“ Jahreszeit.
Die Ware verschwindet direkt in der Einkaufstasche, in großen Manteltaschen oder weiten offenen Jacken. Diese einfache Methode kommt in über 90% der Fälle zum Tragen. Es betrifft die so genannten „Gelegenheitsdiebe“, die heutzutage wieder wesentlich mehr geworden sind, also Täter, die zum ersten Mal „aufgefallen“ sind). Auch „verschwindet“ immer mehr in großen Handtaschen oder Rucksäcken.
Vorbeugung:
Mitarbeiter sollten aufmerksam sein und Kunden aktiv ansprechen. Auch die freundliche Begrüßung kann einem möglichen Dieb schon signalisieren, dass er „wahrgenommen“ wurde.
„Teuer gegen Billig“ im Karton
Diese Methode sei an einem einfachen Beispiel erläutert: An der Kasse bezahlt der Kunde eine günstige Hautcreme. Im Karton befindet sich jedoch eine wesentlich hochwertigere Creme.
Vorbeugung:
Immer an der Kasse die Ware „in die Hand“ nehmen und genau kontrollieren.
Der „Zeitschrift in Zeitschrift-Trick“
Ein z.B. hochwertiges Modemagazin wird in eine wesentlich günstigere Zeitschrift gesteckt. Sehr beliebt mit kostenlosen Kundenmagazinen, die häufig in einem Geschäft „frei herum liegen“. Besser und „sicherer“ ist es, kostenlose Magazine dem Kunden immer an der Kasse persönlich zu übergeben. Dies hat auch eine höhere Wertigkeit für das Magazin. Auch ein Trick: Grusskarte in Zeitschrift.
Vorbeugung :
Ansonsten immer Verkaufsmagazine und Bücher auf „Inhalte“ hin kontrollieren.
„Zupacken“- Trick
Dieser Trick stellt einen Warenbetrug dar, würde man den Vorsatz beweisen können, was leider selten möglich ist. Betrüger bereiten diesen Trick meist in unüberschaubaren Ladenbereichen oder in Nebenräumen (Kundentoiletten, Umkleidekabinen u.a.) vor. Hohlkörper, wie gekaufte Abfalleimer, Plastikkörbe o.ä. werden mit gestohlener Ware aufgefüllt. Dieser Trick wird auch häufig für Kleinartikel (Kosmetik, Süsswaren) angewandt.
Vorbeugung:
Was tun, wenn der Kassenmitarbeiter einen „versteckten“ Artikel bei der genauen Kontrolle findet? Die „freche“ Lösung: Den Artikel mit „abscannen“. Bezahlt der Kunde den Zusatzartikel ohne Widerworte mit, dann wissen Sie zumindest, dass er betrügen wollte. Die „Softlösung“: Sie fragen den Kunden freundlich, ob er das Küchenmesser in der Isolierkanne auch gerne haben möchte.“ Bezahlt er, wissen Sie auch Bescheid und können zumindest ihre Kollegen vor dem unehrlichen Kunden warnen, wenn dieser wieder in das Geschäft kommt. Natürlich kann die Reaktion auch vom Kunden sein, dass er meint, dass ein Messer schon vorher im Karton war. Hier gilt, keine Diskussion anfangen, sondern Artikel beiseitelegen und keine Widerworte geben. Sollte der Kunde versucht haben, uns zu betrügen, wird er es beim nächsten Einkauf wohl nicht mehr versuchen.
Der „Umetikettier- Trick“
Dieser Trick ist strafrechtlich eine Urkundenfälschung, sollte der Betrüger vor Ort „erwischt“ werden. Häufig lassen unachtsame Mitarbeiter Preisauszeichnungsgeräte im Geschäft liegen. Dies kann dann leicht von Betrügern genutzt werden, sich die Preise „selbst zu machen“. Die Preisauszeichner sind heutzutage selbst für Laien leicht zu benutzen. Alle Preisauszeichnungsgeräte in einem Geschäft sollten immer verschlossen und nur für Verkaufsmitarbeiter zugänglich sein. Auch möglich, dass Scanneretiketten einfach vertauscht werden. Wichtig ist zu wissen, dass der Preis am Verkaufsregal eine Preisangabe darstellt und „nur“ der Preis in der Kassenanzeige und auf dem Kassenbon rechtlich gilt.
Der „Kinderwagen- Trick“
Ein Kinderwagen ermöglicht es, eine große Anzahl Artikel zu entwenden. Die Ware wird aus Platzmangel „notwendigerweise“ auf die untere Ablage gelegt. Oft wird dann das Bezahlen der Ware an der Kasse „vergessen“?!
Vorbeugung:
Immer aufmerksam bleiben und beobachten, wenn der Vater oder die Mutter auffällig häufig mit Ware in der Hand zum Kinderwagen geht. An der Kasse genau beobachten- auf anhängende Taschen achten und evtl. nachfragen. Auch prüfen, ob ein Kind etwas in der Hand hält.
Übrigens: Die aktive Begrüßung an den Kunden, der Ihr Geschäft betritt, ist auch ein Mittel zur Diebstahlvorbeugung. Sie wissen nicht, ob der Kunde ehrlich ist oder nicht. Mit Ihrer Begrüßung signalisieren Sie ihm jedoch sofort: „Ich habe dich bemerkt bzw. wahrgenommen“.
FAZIT: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig in dem Thema. Nur so bleiben Mitarbeiter immer sensibel und erkennen rechtzeitig mögliche Diebstähle. Ab Januar 2019 Start der neuen Webinarreihe.
(Autor/Quelle: www.lemke-training.de)