2017 verfügten die Österreicher über eine durchschnittliche Kaufkraft von € 21.812 pro Kopf und Jahr. Das ist nominell € 717 mehr als im Jahr zuvor. Unter Berücksichtigung der Inflation bleiben somit etwa 23 €/Monat mehr als im Vorjahr übrig, der florierenden Wirtschaft und dem boomendem Tourismus sei Dank.
Europavergleich: Schweizer haben 81 % mehr Kaufkraft als Österreicher
Im europäischen Vergleich hält Österreich stabil den 8. Rang. Betrachtet man nur die Eurozone, macht das immerhin Rang 2 hinter Luxemburg. Auch an der Spitze gibt es keine Überraschung: Die Schweizer bleiben mit einer absoluten Kaufkraft von umgerechnet € 39.588 auf Platz 1. Jedoch stechen die immer größer werdenden Kaufkraft-Unterschiede zwischen den Ländern scharf hervor: Ein durchschnittlicher Schweizer hat fast doppelt so viele Geldmittel zur Verfügung wie ein durchschnittlicher Bewohner Österreichs. Weiter hinten im Ranking gibt es sehr wohl Veränderungen: Island konnte aufgrund florierender Wirtschaft und Wechselkursveränderungen spektakuläre Kaufkraftzuwächse erzielen und dadurch Norwegen überholen. Des Weiteren platziert sich Belgien mit einer absoluten Pro-Kopf-Kaufkraft von € 21.019 erstmals unter den Top 10 und verdrängt somit Frankreich aus dem Ranking.
Wien nur durchschnittlich mit großen Unterschieden in den Bezirken
Die 5 kaufkräftigsten Bezirke Österreichs bleiben gleich wie in den Jahren zuvor. Wien 1., Innere Stadt, führt weiterhin mit großem Abstand die Tabelle an. Allerdings sind die Zuwächse im Vergleich zu den übrigen Top-Platzierten und zu den Vorjahren schwächer ausgeprägt. Dass die Kaufkraftspanne innerhalb Wiens sehr groß ist, veranschaulicht das Ergebnis der aktuellen Studie ganz besonders: In Wien liegen 13 Bezirke über und 10 Bezirke unter der durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft Österreichs. Gesamt ergibt dies ein durchschnittliches Ergebnis. Neben Wien 20., Brigittenau, und Wien 15., Rudolfsheim-Fünfhaus, befindet sich 2017 erstmals auch Wien 10., Favoriten, unter den 5 kaufkraftschwächsten Bezirken Österreichs! Zwettl war 2016 nicht im Ranking der Kaufkraftärmsten, zählt 2017 aber wieder dazu. Wien 10. und Zwettl „befreien“ die Südoststeiermark und Murau aus der Reihung der Letztplatzierten. Von den kaufkraftärmsten Bezirken haben Lienz und Zwettl mit 26 % den größten Zuwachs erfahren. Unter den kaufkräftigsten Bezirken sticht Eisenstadt mit einem Wachstum von 23 % hervor.
Niederösterreich überholt Salzburg und kehrt auf Platz 1 zurück!
Die durchschnittliche nominelle Kaufkraft in Österreich (= alle Einkünfte aus unselbständiger Arbeit, selbständiger Arbeit, Transferzahlungen, Kapitalvermögen, etc.; abzüglich Steuern und Sozialversicherung) betrug 2017 € 21.812 pro Kopf und Jahr. 2016 waren es um € 717 weniger. Bei Betrachtung der durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft auf Bundeslandebene ist ein generell stärkeres Wachstum als in den Jahren zuvor erkennbar. Während es im Jahr 2015 nur eine nominelle Steigerung von 1,4 % gab, waren es 2016 bereits 2,2 % und 2017 sogar satte 3,4 % Wachstum.
Die bundesweit geringsten Zuwächse werden erneut in Wien verzeichnet: Mit lediglich + 2,9 % auf € 21.841 liegt Wien nur im Mittelfeld – hinter Niederösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Oberösterreich. In der Rangreihung gab es einen Wechsel unter den Topplatzierten: Niederösterreich holt sich Platz 1 zurück (€ 22.554) und setzt Salzburg mit knappem Abstand auf Platz 2 (€ 22.534). Den Anstieg hat Niederösterreich den Kaufkraftzuflüssen aus Wien zu verdanken, da kaufkraftstarke Wiener nach wie vor vermehrt in umliegende Gemeinden der Bundeshauptstadt ziehen. Verstärkte Kaufkraftzuwächse gab es 2017 insbesondere in den Wien-nahen Bezirken Tulln, Bruck/Leitha, Mistelbach, Sankt Pölten Stadt und Land sowie Baden. Generell werden Stadt-Land-Unterschiede in der Kaufkraft immer geringer, da ländliche Gebiete nach und nach aufholen. Das kaufkraftschwächste Bundesland Österreichs ist und bleibt Kärnten mit einer absoluten Kaufkraft von € 20.505 pro Kopf und Jahr.
(Autor/Quelle: www.regiodata.eu)